Psychoanalyse

Die Vertreter der Psychoanalyse gehen davon aus, dass die Psyche des Menschen aus mehr besteht, als aus dem, was wir als “Bewusstsein” erleben und verstehen. Die klassische Psychoanalyse, wie sie von Sigmund Freud entwickelt wurde, versteht nun Panik und andere Angststörungen als Ausdruck unbewusster Konflikte, bei denen die Triebe und Bedürfnisse des Menschen so sehr in Konflikt mit den übernommenen Moralvorstellungen und Wertmaßstäben steht, dass diese Triebe nicht einmal bewusst wahrgenommen werden dürfen. Sie werden also “abgewehrt”. Die psychische Energie, die eingesetzt werden muss, um diese Abwehrleistung zu vollbringen und die Konflikte wirklich vor dem Bewusstsein zu verbergen, ist enorm. Manchmal wird der innere Konflikt aber so stark, dass sie diese psychische Energie sozusagen durch die Hintertür in neurotischen Störungen bemerkbar macht … zum Beispiel in ausgeprägten Paniksymptomen und unrealistischen Ängsten.

Da das Unterbewusstein, wie es Freud postulierte einen großen Anteil an unserer Psyche hat, sind diese neurotischen Störungen unter Umständen sehr ausgeprägt und nur sehr schwer zu verändern. Therapeutischer Königsweg in der Psychoanalyse ist daher auch die langwierige aber tiefgreifende Analyse und Bewusstmachung der ursprünglichen Konflikte mit Hilfe von Träumen, “Freudschen Fehlleistungen” und den sogenannten Übertragungen, in denen der Patient seine alten Konflikte auf den Therapeuten projiziert und dadurch aktualisiert. In der modernen Psychoanalyse gibt es weitere Konzepte über die Entstehung von Angst und Panik aber letztlich gehen alle vom starken Einfluss einer im Laufe der frühkindlichen Entwicklung aus dem Gleichgewicht geratenen innerpsychischen Struktur aus.

Faszinierend an den psychoanalytischen und den daraus abgeleiteten sogenannten tiefenpsychologischen Methoden ist, dass sie insgesamt ein sehr vielschichtiges und spannendes Bild von den innerpsychischen Strukturen der Persönlichkeit entwerfen. Nachteilig sind aus meiner Sicht die lange Therapiedauer bei häufigen Sitzungen und die damit verbundenen hohen Kosten.